Verein

Der nächste Schritt

Jetzt waren die Stadt, Herr Bürgermeister und die Stadträte gefragt, ihr Versprechen und das ihrer Vorgänger einzulösen, den Segelfliegern zu einem neuen Fluggelände und zu einer dortigen neuen Halle zu verhelfen. Schließlich kam die Trasse für die Umgehungsstraße, mitten durch das seit 1952 bestehende Segelfluggelände, nicht zuletzt durch Beschluss des Stadtrates zustande. Das neue Segelfluggelände war nun schon durch die abgeschlossenen Pachtverträge gesichert. Der Bau einer neuen Halle stand jetzt im Mittelpunkt. In Voraussicht waren von Seiten der Segelflieger bereits Pläne gefertigt und eine Kostenkalkulation aufgestellt, welche vom Stadtbaumeister geprüft, für realistisch und in Ordnung befunden wurden. Mit diesen Vorlagen traten wir dann wegen Kostenbeteiligung der Stadt in Verhandlungen mit Herrn Stadtkämmerer Bauer ein. Die Gespräche brachten folgendes Ergebnis: Die Stadt unterstützt die Einrichtung des neuen Fluggeländes und den Bau einer Halle mit Holzlieferung aus vorhandenen Windwurfbeständen, einen Teil des benötigten Kieses für Zufahrtsweg und Auffüllung der Baugrube und einem festen Geldzuschuss für die Gesamtmaßnahme. Desweiteren stellt die Stadt das Grundstück für die Halle mit Vorplatz und Parkplatz und zwei weitere Grundstücke, die im Bereich der Start- und Landebahn liegen, zur Verfügung. Der spätere Unterhalt der Halle und die Pflege des Fluggeländes sowie alle weiteren Kosten hat der Verein zu bestreiten. Der Segelflugverein, darf, solange er besteht, die Halle und die Grundstücke nutzen. Somit und nachdem die Halle außerdem auf städtischen Grund steht, ist diese ein städtisches Gebäude wie alle städtischen, von Vereinen genutzten Gebäude und Räumlichkeiten. Das so zustande gekommene Verhandlungsergebnis wurde in einer Vereinbarung und in einem Pachtvertrag, zwischen der Stadt Bad Wörishofen und dem Aero-Club, fixiert und am 14.10.1992 von Bürgermeister Möckel und dem ersten und stellvertretendem Vorsitzenden Wiedemann und Becke unterzeichnet. Die materiellen und finanziellen Zuwendungen der Stadt rechneten sich damit ungefähr als zwei Drittel der Gesamtaufwendungen aus. Etwa ein Drittel haben die Segelflieger als Eigenleistung selbst aufzubringen. Da der Verein für die anstehenden Investitionen keine Geldmittel zur Verfügung hat, können die Eigenleistungen nur als Arbeitsstunden von den Mitgliedern erbracht werden. – Eine harte Bewährungsprobe für den Verein –. In einer Mitgliederversammlung am 14.11.1992 wurden je aktives Mitglied 150 Arbeitsstunden, ersatzweise 55,00 DM für jede geleistete Arbeitsstunde beschlossen und festgeschrieben. Mehrere passive Mitglieder erklärten sich ebenfalls bereit, je eine angegebene Zahl von Arbeitsstunden zu leisten. In dem Wissen, dass die 1992 auf der Basis aktueller Preise erstellte Kostenkalkulation aufgrund laufender Teuerungen keine beständige Gültigkeit haben kann, durfte bis zur Inangriffnahme der Bauarbeiten keine Zeit verschwendet werden. Eilends holten wir schon im Voraus gezeichnete Pläne aus der Schublade, gaben diese dem Statiker für Berechnungen und reichten den Bauantrag bei der Stadt ein.
Gleichzeitige Bedenken, dass die zur Verfügung stehenden Mittel und die mögliche Eigenleistung nicht ausreichen, veranlasste uns noch andere Quellen, die uns unterstützen könnten, zu finden. Auf der Suche haben wir bald Erfolg gehabt, erklären sich verschiedene Firmen bereit, uns bei Gewerken, die wir z. B. mangels Geräten nicht selbst in der Lage waren auszuführen, oder mit Preisnachlässen bei Leistungen oder Materialeinkäufen zu sponsern.