Auf die Technik und Teamwork kommt es an. Robin Shearer (Pilot) und Oliver Meindl (Co-Pilot bzw. Navigator) holten den ersten Platz in der newcomer Klasse des 55. Internationalen Allgäuflug Wettbewerbs. In vier Disziplinen des Navigationsfluges konnten die beiden Mitglieder des SFV Bad Wörishofen sich gegen die Mitstreiter*innen durchsetzen.
Navigationsflug: eine Wissenschaft für sich
Das dynamische Duo nahm zum ersten Mal an einem Navigationsflug teil. Dabei besteht der Allgäuflug Wettbewerb aus vier Disziplinen. Auf der einen Seite muss dabei ein vorgegebener Kurs mit mehreren Wendepunkten in eine Karte eingezeichnet werden. Diese dient, neben einem GPS-Gerät, als Navigationshilfe während des Fluges. Die eingetragenen Wendepunkte müssen dann in einem fest vorgegebenen Zeitfenster von +- 2 Sekunden überflogen werden. Hierbei ist besonders das präzise Zeitmanagement des Navigators gefragt. Auf der anderen Seite müssen im Flug dann Bilder von den Wendepunkten erkannt und vorgegebene Bilder auf den Streckenabschnitten wiedergefunden werden. Hierbei sind die aufmerksamen Augen des Piloten und des Navigators gefragt. Den Abschluss bildet die Ziellandung, welche insbesondere die Fähigkeiten des Piloten – auch nach über eineinhalb Stunden konzentriertem Flug – noch einmal herausfordert. Bei all diesen Aufgaben steht die Flugsicherheit dennoch an oberster Stelle und hat trotz allen sportlichen Ehrgeiz Vorrang.
Der 55. Allgäuflug: Zwei Tage voller Erfahrungen
Gestartet sind am 30.07. bis 31.07. insgesamt 24 Teams in 3 Klassen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Bereits im Trainingsflug konnten sich Robin und Oliver den ersten Platz unter den Newcomern sichern. In einem teaminternen Debriefing des Trainingsflugs haben die beiden jungen Piloten die Erkenntnisse des ersten Navigationsfluges reflektiert. Dies half ihnen dabei ihre Taktik zu verbessern und für den Wertungsflug am Folgetag gewappnet zu sein. Der Wertungsflug erstreckte sich über 230 Kilometer von Leutkirch über Lindenberg im Allgäu, über den Forggensee nach Kempten und zurück zur Abschlusslandung in Leutkirch. Dabei mussten Robin und Oliver insgesamt 15 Wendepunkte passieren und erkennen sowie 24 Luftaufnahmen des Allgäus auf dem eineinhalbstündigen Flug wiederfinden. Nach der Ziellandung hieß es schnell die im Flug gesammelten Ergebnisse in ein Abgabebogen auszufüllen und abzugeben. Danach konnten sich die jungen und erfahrenen Teams bei guter Musik und leckerem Essen gegenseitig austauschen und die Sieger*innenehrung genießen.
Auch nächstes Jahr wollen Robin und Oliver wieder zum Allgäuflug antreten und sich dann den Herausforderungen und Teilnehmer*innen der advanced Klasse stellen. Dabei wissen Sie bereits jetzt, dass sie nicht nur wieder eine tolle Organisation und Gastfreundschaft der Fliegergruppe Leutkirch e.V. erwartet, sondern auch eine starke Gemeinschaft und der wichtige Erfahrungsaustausch zum Thema Flugsicherheit.
Anmerkung: Die Piloten waren zum Zeitpunkt der Bildaufnahmen vollständig geimpft und zusätzlich beide negativ getestet.